Café Dittmann – Tradition neu erleben

Das heutige Café Dittmann befindet sich auf ehemaligem Gartenland, welches anfangs lediglich mit einem Schuppen bebaut war. Im Jahre 1846 erhält Christian M. Kunold – Betreiber des Gasthofes „Zum Ritter“ – die Erlaubnis, hier ein Sommerlokal mit Biergarten und Kegelbahn zu errichten. Im Biergarten entsteht ein sechseckiger Pavillon. Unter dem Namen „ Rittergarten“ wird das Lokal nun von Kunolds Ehefrau, später von Emil Kunold betrieben. Ab 1886 ist Brauereibesitzer Hermann Grau aus Köstitz neuer Eigentümer.

Der Schankwirt Otto Nikolai betreibt den Rittergarten ab 1914, vermutlich unter dem Namen „Zur Hölle“. Das fast bis zur Poststraße reichende freie Grundstück wird abgetrennt und um 1920 von Konditormeister Günther Dittmann erworben. 1920 annonciert er: „Dittmann, Günther, Konditorei, Café und Konzerthaus mit Garten“.

Bei dem Bombenangriff 1945 werden die Gebäude des Cafés nicht beschädigt. 1948 erscheint folgende Annonce des Konditormeisters Günther Dittmann: „Biete angenehmen Aufenthalt, im Sommer bei guter Musik im schattigen Garten, im Winter als ruhiges Familien- Café“. In den 50er Jahren verkauft er das Caféhaus aus Altersgründen an die HO. Das im Volksmund weiter als „Café Dittmann“ bekannte Lokal wird vom Kellner Helmut Crahé unter dem Namen „HO Café am Posthirsch“ geleitet. Wegen Crahés schmalem eingefallenem Gesicht nennt ihn jeder „den Fetten“. Zu DDR- Zeiten wird Café Dittmann weit über Stadtgrenzen hinaus bekannt. Man trifft sich bei guter Tanzmusik zum Kaffee oder abends zu Bier und Wein. Im Café gibt es an einer modern eingerichteten Theke einen Straßenverkauf von Konditoreiwaren und Eis, hin zur Poststraße. Karl Dittmann, der Sohn Günther Dittmanns, ist ebenfalls Konditormeister. Er leitet die HO Konditorei II und bildet Lehrlinge aus. Café Dittmann wird 1985 geschlossen. Angeblich war das Gebäude wegen Hausschwamm baufällig.

Ab der Mitte der achziger Jahre richtet die HO in den westlichen Räumen (Kutscherstube) vorübergehend ein Jugendmodegeschäft ein. Kurz nach der Wende wird dieses Geschäft geschlossen. Karl Dittmann bemüht sich vergeblich das Café von der Treuhand zurückzuerhalten.

 

1996 werden alle Gebäude abgerissen. Jürgen Oettinger plant, auf der frei gewordenen Fläche einen großen Wohn- und Geschäftskomplex zu errichten. Da die Vermarktung nicht gelingt, gibt er den Plan auf. Die Fläche wird nun als Parkplatz genutzt.

 

Bäcker- und Konditormeister Frank Schneider kauft 2008 die vier Teilflächen und lässt vom Pößnecker Architekturbüro Martin Raffelt einen Entwurf erarbeiten. Über den Winter 2008/09 wird das neue Café Dittmann innerhalb von nur sechs Monaten wieder aufgebaut - mit Drehtür, runder Kuchentheke und dem Musikpavillon im Garten. Am 05. April 2009 wird das Café Dittmann feierlich eröffnet.

 

Als Inhaber und Betreiber des Café Dittmann bedankt sich Familie Schneider sehr herzlich bei allen Gästen und wünscht Ihnen ein angenehmen Aufenthalt.